Berichte des LandFrauenVereins Südangeln 2018


 

 

Auf zum Herbstmarkt Gut Basthorst

 

Am Freitag, den 07. September 2018 sind wir, die LandFrauen Südangeln, wieder einmal zu einer Busfahrt mit Neubauer-Reisen aufgebrochen. Unser Ziel war dieses Mal das idyllische Gut Basthorst, auf dem Vicky Leandros so lange gelebt hat und ein schöner Herbstmarkt stattfinden sollte. Das Wetter meinte es gut mit uns. Bei der Abfahrt am Morgen begann es zu regnen bis kurz vor der Ankunft, wo uns schönster Sonnenschein auf dem weitläufigen Anwesen empfing. Neben dem Herrenhaus mit Hotelbetrieb, Trauzimmer und Tagungsräumen befinden sich zahlreiche Nebengebäude auf dem Gutsgelände. Wunderschön herbstlich dekoriert luden die Plätze rund um die Häuser und den Gutsteich zum Verweilen ein. Gegen eventuell aufkommenden Hunger oder Durst war hier auch für jeden etwas dabei, ob im Restaurant „Zum Pferdestall“ oder an den Ständen im Freien. Mehr als 250 Aussteller boten in und um die Räumlichkeiten ihre schönen und geschmackvollen, selbstproduzierten Waren aus den verschiedensten Bereichen an. Wir durften auf unserem Rundgang auch einigen Herstellern bei der Arbeit zuschauen. Da vergingen 4 Stunden Aufenthalt wie im Fluge und fast jede von uns freute sich über ihre erstandenen Einkäufe. Kurz vor der Heimreise trieben uns bedrohlich dunkle Wolken und beginnender Regen pünktlich wieder in den Bus.

 


 

 

Was macht die Stellung in der Geschwisterreihe aus uns?

 

„Typisch große Schwester, typisch kleiner Bruder, typisch Sandwichkind, typisch Einzelkind“, Vorurteile gibt es da viele. Spielt es wirklich eine Rolle, an welchem Platz in der Geschwisterreihe wir stehen? Das Thema, welches uns Fritz Pudimat-Rahlf aus Flensburg am 18.September 2018 näher gebracht hat, ging uns alle an und fand daher großes Interesse. Im gemütlichen Cafe Zeit in Goltoft gab es zuerst eine leckere Kürbissuppe zur Stärkung. Seit 15 Jahren beschäftigt sich Herr Pudimat-Rahlf mit dem Thema Geschwister, der längsten Beziehung im Leben eines Menschen. Niemand begleitet uns länger auf unserem Lebensweg. Zunächst ging es um Älteste. Beim ältesten Kind erleben Eltern alles zum ersten Mal. Das schafft viele Unsicherheiten und macht es dem Kind schwerer als den Nachfolgenden, da es alles erkämpfen muss, was für später geborene Kinder ganz selbstverständlich ist. Älteste Kinder gelten daher häufig als ganz besonders verantwortungsbewusst und gewissenhaft. Besonders älteste Schwestern kümmern sich, organisieren gerne, lassen sich aber nicht gerne kritisieren. Mit der Geburt des zweiten Kindes erlebt das Erste eine Entthronung. Das ist nicht immer leicht. Dabei ist es ein gutes Training für das Leben, Geschwister zu haben. Gewisse Dinge probiert man nur unter Geschwistern, da man sicher sein kann, dass man zusammen bleibt, auch wenn es mal schwierig im Umgang miteinander wird. Eine berühmte Älteste ist unsere Bundeskanzlerin Angela Merkel. Sandwichkinder werden dagegen eher wenig gesehen, sind nicht so im Auge der Eltern und werden weniger reglementiert. Die Eltern haben nun schon trainiert und sehen vieles lockerer. Daher müssen sich Sandwichkinder mehr anstrengen, gesehen zu werden. Diese Tatsache treibt die Mittleren an. Sie gelten als gute Verhandlungsführer. Das Jüngste ist meist der niedliche Sonnenschein in der Familie. Es wird nicht so sehr belastet und darf machen, was es möchte. Andererseits wird ihm nicht so viel zugetraut, als den Älteren, was evtl. zur Rebellion führen kann. Ein bekanntes Beispiel war die Gründerin der LandFrauenbewegung, Elisabeth Böhm. Sie war kränklich, aber eine Kämpferin. Das Einzelkind galt lange als egoistisch und kontaktarm. Heute hat man die positiven Eigenschaften wie leistungsorientiert und sozial erkannt. Einzelkinder müssen sich mehr um Freunde bemühen und sind mehr auf Erwachsene fokusiert. Sie sind aber auch gefährdeter, von einem Elternteil vereinnahmt zu werden. Sie sind entweder sehr gut versorgt oder total unterversorgt. Zum Schluss gab es noch gute Buch-Vorschläge zu diesem Thema, dass noch so viele andere Konstellationen hergibt, die den Abend gesprengt hätten. Jede von uns konnte sich sicher in der einen oder anderen Rolle zumindest teilweise wiederfinden.

 


 

Pferdeklappe Norderbrarup - Zuflucht für in Not geratene Pferde

 

 Am 09. Oktober 2018 hatten wir die Gründerin der ersten Pferdeklappe Deutschlands, ja sogar der Welt, Petra Teegen aus Rurup zu Gast in Twedt. Die 2013 gegründete Pferdeklappe hilft Menschen und ihren Pferden in einer unverschuldeten Notsituation, wenn sonst keine Hilfe zu erwarten ist, beispielsweise bei schwerer Erkrankung, aus Altersgründen oder großen finanziellen Schwierigkeiten der Halter, die ihr Tier nicht selbst verkauft bekommen. Die Tiere können auch anonym abgegeben werden. Für die meisten Pferdebesitzer ist es beruhigend, wenn sie wissen, dass Ihr Tier es hier gut hat. Trotzdem fließen oft Tränen beim Abschied. Die Tiere kommen oft in einem desolaten Zustand und unterernährt aus ganz Deutschland in Rurup an, vermittelt zum Teil durch Tierärzte und Ordnungsämter. Hier werden sie tierärztlich versorgt und mit viel Liebe und Herzblut wieder aufgepäppelt. Ca. 200-250 Pferde werden im Jahr betreut, bis sie wieder vermittelt werden können. Die Einrichtung ist einzigartig im Land und auf Spenden und Mitglieder angewiesen, da sie keine öffentlichen Zuschüsse erhält. Viele freiwillige Helfer stehen Frau Teegen unentgeltlich zur Seite. Nach der Genesung ist der Aufenthalt in der Pferdeklappe meistens kurz. Die Pferde werden über das Internet weitervermittelt. Es gibt auch schon eine Warteliste von Menschen, die gerne einem Pferd ein neues Zuhause bieten möchten. Es wird ein Schutzvertrag geschlossen und als Schutzgebühr fällt für die neuen Besitzer eine Aufwandsentschädigung für Futter, Tierarztkosten usw. an. Auch nach der Weitervermittlung wird der Kontakt zu den neuen Haltern aufrecht erhalten, um Unterstützung bei Problemen zu geben. An Hand vieler erschütternder Beispiele schilderte Frau Teegen ihre Arbeit, die sie mit großem Engagement und Freude erfüllt. Eine ihrer neuesten Aufgaben ist die Fohlenklappe, damit nicht so viele Fohlen aus Not geschlachtet werden müssen. Tief berührt von dem spannenden Vortrag beschlossen wir, uns die Pferdeklappe bei einer Führung, die Samstags um 14:30 Uhr nach Anmeldung stattfindet, einmal vor Ort anzusehen.